Aufgabe 1:
Ein Bauer hinterlässt seinen 3 Söhnen 17 Pferde und bestimmt in seinem Testament, dass der älteste Sohn die Hälfte, der zweite Sohn ein Drittel und der jüngste Sohn ein Neuntel erben soll.
Es darf natürlich kein Pferd durchgeschnitten werden.
Wie können die Söhne den letzten Willen ihres Vaters zur Ausführung bringen?
LösungMan stellt ein "imaginäres" Pferd dazu. Dann sind es 18 Pferde.
Die Hälfte davon sind 9,
ein Drittel davon sind 6 und
ein Neutel davon sind 2.
Zusammen sind das 17 Pferde, so dass das "imaginäre" Pferd wieder verschwinden kann.
Möglich ist dies nur deshalb, weil 1/2 plus 1/3 plus 1/9 nicht 1 sondern nur 17/18 ergibt.
Aufgabe 2:
Zu einem Uhrmacher kommt ein Fremder und kauft eine Uhr zum Preis von 30,-€. Er bezahlt mit einem Hunderteuroschein. Da der Uhrmacher nicht genügend Kleingeld hat, muss er den Geldschein bei seinem Nachbarn wechseln.
Nachdem der Käufer längst fort ist, kommt der Nachbar aufgeregt zum Uhrmacher, behauptet, der Hunderteuroschein sei falsch, und verlangt Schadensersatz. Der Schein ist tatsächlich falsch, und der Uhrmacher muss seinem Nachbarn 100,-€ zahlen. Außerdem ist er die Uhr im Wert von 30,-€ los und die 70,-€, die er dem Schwindler als Wechselgeld ausgezahlt hat.
Das macht einen Gesamtverlust von 200,-€ -----> oder doch nicht?
LösungNein, der Verlust beträgt nur 100,- €, denn die 70,- €, die der Uhrmacher dem Schwindler gab, hatte er ja von den 100,- € Kleingeld bezahlt, die ihm der Nachbar für den Schein gegeben hatte, und noch 30,- € übrig behalten. Diese 30,- € kann er jetzt seinem Nachbarn wiedergeben und muss nur noch 70,- € zulegen. Diese 70,- € sind also sein Verlust und die Uhr im Wert von 30,- €.
Aufgabe 3:
Drei Jugendliche kaufen in einem Sportgeschäft einen Ball, der 28,- € kosten soll. Der Verkäufer verlangt aber 30,- €, um gleichen Preis (10,- €) für jeden der drei nennen zu können und steckt die 2 Euro in die eigene Tasche.
Nachdem die Drei das Geschäft verlassen habe stellt der Verkäufer fest, dass der Ball nur 25,- € kostet. Er läuft den Dreien nach und gibt jedem einen Euro zurück. Somit hat letztlich jeder der Jugendlichen statt 10,- € nur 9,- € bezahlt. Das ergibt einen Gesamtpreis von 27,- €. Wenn man nun noch die 2 ,- €, die der Verkäufer selbst eingesteckt hat, dazu rechnet, dann kommt man auf 29,- €.
Wo steckt nun der eine Euro, um wieder auf die 30,- € Ausgangsbasis zu kommen?
LösungWenn jeder der drei Jugendlichen letztlich statt 10,- € nur 9,- € gezahlt hat, dann wurden statt 30,- € nur 27,- € gezahlt. Anschließend muss man von diesen 27,- € die 2 ,- € des Verkäufers abziehen (nicht dazuzählen!!), um auf die 25,- € zu kommen, die der Ball tatsächlich gekostet hat.
Aufgabe 4:
Ein mathematischer Grundsatz, der bei Gleichungen immer wieder angewendet wird, lautet: "Gleiches zu Gleichem addiert gibt Gleiches." Dafür ein Beispiel:
1 Katze ----> 4 Beine (eine Katze hat vier Beine)
0 Katze ----> 3 Beine (keine Katze hat drei Beine)
Addiert man nun die beiden obigen Gleichungen, so folgt daraus der merkwürdige Satz:
1 Katze ----> 7 Beine (1 Katze hat 7 Beine)
Wo steckt der Fehler?
Lösung
Der Fehler steckt darin, dass die Sätze "eine Katze hat vier Beine" und "keine Katze hat drei Beine" doch keine Gleichungen sind. Das Wort "hat" bedeutet doch nicht dasselbe wie "ist gleich". Deswegen ist es sinnlos, die beiden Sätze zu addieren.
Aufgabe 5:
Nach den Bruchregeln werden Brüche miteinander multipliziert, indem man Zähler mit Zähler und Nenner mit Nenner multipliziert. Es ist also:
½ € * ½ € = ¼ € = 25 Cent
Nun kann ich statt ½ € auch 50 Cent schreiben und erhalte dann:
50 Cent * 50 Cent = 2500 Cent = 25,- €
Je nachdem, wie ich scheibe, erhalte ich also 25 Cent oder 25,- €.
Wo steckt der Fehler?
LösungDer Fehler liegt darin, dass es unsinnig ist, €uro mit €uro oder Cent mit Cent zu multiplizieren, denn dann erhält man €uro² bzw. Cent², was es natürlich nicht gibt.
Aufgabe 6:
Die Unbekannte nennt man in Gleichungen meist X.
Ich bezeichne nun das Anderthalbfache von X mit Y. Es gilt also:
Y = 1½ X = 3/2 X
oder, wenn ich beiderseits mit 4 multipliziere:
4Y = 6 X
Dafür kann ich auch schreiben:
14 Y - 10 Y = 21 X - 15 X
oder, wenn ich auf beiden Seiten 15 X addiere:
15 X + 14 Y - 10 Y = 21 X
Nun subtrahiere ich auf beiden Seiten 14 Y:
15 X - 10 Y = 21 X - 14 Y
und klammere links 5 und rechts 7 aus:
5 * (3 X - 2 Y) = 7 * (3 X - 2 Y)
Dividiere ich nun beide Seiten durch die Klammer, so folgt:
5 = 7
Wo steckt der Fehler?
LösungDer Fehler steckt in der letzten Zeile. Da der Klammerwert (3 X - 2 Y) nach Vorgabe Null ist, muss die letzte Zeile heißen:
5 * 0 = 7 * 0
Und durch Null darf nicht dividiert werden.
Aufgabe 7:
Um 12:00 Uhr stehen die Zeiger der Uhr exakt übereinander.
Wann genau stehen die Zeiger wieder exakt übereinander? (Bitte auf hundertstel Sekunde genau angeben!)
LösungIn 12 Stunden macht der kleine Zeiger 1 Umdrehung, der große Zeiger 12, also 11 mehr als der kleine. Das heißt, der große Zeiger überholt in 12 Stunden 11 mal den kleinen Zeiger. Für die Zeigerpositionen heißt das: die Zeiger haben in 12 Stunden 11 mal dieselbe Position.
Dieser Fall tritt also alle 12/11 Stunden auf, das sind
12 / 11 [h] * 60 [Min/h] = 65,45454545 Minuten bzw. 1 Stunde, 5 Minuten, 27,27 Sekunden
Aufgabe 8:
Zwei Züge starten gleichzeitig in 100 km Entfernung und fahren in gerader Linie aufeinander zu, wobei beide die gleiche Geschwindigkeit von 50 km/h haben.
Zum gleichen Zeitpunkt startet neben dem einen Zug eine Taube, die mit 60 km/h dem anderen Zug entgegen fliegt.
Nach Erreichen dieses Zuge kehrt sie um und fliegt zum ersten Zug zurück. Dort dreht sie wieder um, und das gleiche Spiel geht so weiter, bis die beiden Züge aufeinander treffen.
Wieviel km ist die Taube geflogen, wenn man Zeitverluste für die Richtungsumkehr nicht berücksichtigen muss?
LösungBeide Züge fahren bis sie auf halben Weg zusammentreffen jeweils 50 km und sind damit genau eine Stunde unterwegs.
Die Taube fliegt in dieser Zeit genau 60 km.
Aufgabe 9:
Ein Mann kommt jeden Tag von der Arbeit mit dem Zug um 17:00 Uhr im Heimatbahnhof an, wo er von seiner Frau mit dem Auto abgeholt wird.
Eines Tages kommt er 65 Minuten früher an und geht mit 4 km/h zu Fuß seiner Frau, die ihn ja erst um 17:00 Uhr am Bahnhof abholen will, entgegen.
Auf genau halber Entfernung von zu Hause treffen sich die beiden, und fahren von dort aus gemeinsam zurück nach Hause.
Dort stellt man fest, dass man 10 Minuten früher angekommen ist als sonst.
In welcher Entfernung vom Bahnhof wohnen die beiden?
Wie lange dauerte es von ihrem Treffen an gerechnet, bis die beiden zu Hause waren.
Mit welcher Geschwindigkeit fuhr dabei das Auto?
LösungDie Frau spart die Strecke vom Treffpunkt bis zum Bahnhof und zurück ein und gewinnt damit 10 Minuten, also 5 Minuten für eine Strecke.
Sie trifft somit ihren Mann um 16:55 Uhr.
Ihr Mann war damit genau 1 Stunde (Start 65 Minuten vor 17:00 Uhr und Treffen 16:55 Uhr) zu Fuß unterwegs und legte damit eine Strecke von 4 km zurück.
Da sie sich auf halber Strecke trafen, beträgt die Entfernung der Wohnung vom Bahnhof genau 8 km.
Da die Frau für die halbe Strecke (Treffpunkt bis Bahnhof) 5 Minuten brauchte, benötigt sie auch 5 Minuten, um vom Treffpunkt nach Hause zu fahren.
Die Frau fuhr die 4 km vom Treffpunkt bis zum Bahnhof in 5 Minuten. Damit fuhr das Auto mit einer Geschwindigkeit von 48 km/h (4 km* 60 Min/h / 5 Min)
Aufgabe 10:
Ein Gemüsehändler hat einen Marktstand. Hier verkauft er unter anderem frische Pilze. Frische Pilze haben einen Wassergehalt von 95%.
Ein Kunde kauft früh am Morgen 200g frische Pilze, die er abends essen möchte. Als er die Pilze jedoch am Abend zubereiten möchte, muss er feststellen, dass der Wassergehalt der Pilze auf 90% gefallen ist. Wie viele Gramm wiegen die Pilze am Abend noch?
LösungDie 200g Pilze enthalten 10g (= 5%) Trockenmasse, der Rest besteht aus Wasser. Am Abend enthalten die Pilze nur noch 90% Wasser, das heißt, dass die 10g Trockenmasse jetzt 10% des Pilzgewichtes entsprechen. Folglich wiegen die Pilze nur noch 100g.