Tipps für gesunde Ernährung

Tipps für gesunde Ernährung

Hier noch zusätzliche allgemeine Infos über das Essen

Ungesünder als ihr Ruf VON REGINA HARTLEB in der SZ vom 11.05.23
Können Obst und Gemüse schädlich sein? Ist Joghurt immer die richtige Wahl? Und was
ist mit Fleischersatz und Trockenfrüchten? Selbst angeblich gute Lebensmittel sind oft mit Vorsicht zu genießen. Dle Nahrungsmittelindustrie kennt viele Wege, um uns Verbrauchern Appetit zu machen. Und nutzt dabei den Wunsch vieler Menschen, sich gesünder, modemer, möglicherweise fleischlos zu ernähren. Es gibt Obst zum Trinken, Eiweißbomben als schmackhafte Puddings und jede Menge (nicht unbedingt) kalorienarme Light-Produkte. Aber auch solche scheinbar gesunden Lebensmittel sind mit Vorsicht zu genießen. Selbst Obst, Milch oder Nüsse haben ihre Tücken. Eine Auswahl von Nahrungsmitteln, bei denen es sich unbedingt lohnt, genau hinzuschauen:

Smoothies

Allein die Optik lädt zum Konsumieren ein: In allen Farben leuchten Smoothies, längst auch in Kühlregalen von Discountern. Sie gelten als Vitaminbomben und sind auch bei Ostmuffeln hoch im Kurs. Die fein pürierte Mischung aus Obst oder Gemüse schmeckt in der Regel angenehm süß, ein Fläschchen davon ist schnell nebenbei getrunken. Was Verbraucher oft nicht wissen: Der Begriff Smoothie (kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt in etwa weich oder geschmeidig) ist nicht geschützt. Es gibt also keine Definition, was in dem Getränk enthalten sein muss. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung fordert zwar, dass Smoothies mindestens zur Hälfte aus Obst oder Gemüse in Stücken oder aus Püree bestehen sollten. Daran halten müssen sich die Hersteller aber nicht. Auch Grenzwerte für Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gibt es für die Fertigprodukte nicht. Das größte Problem bei Smoothies ist aber der meist hohe Zucker- und Energiegehalt. Je nach Zusammensetzung kann es leicht passieren, dass man mit
einem Smoothle die täglich empfohlene Zuckermenge (siehe Infokasten) nahezu erreicht hat. Diplom-Ökotrophologin Julia Zichner sagt dazu: „Eigentlich dürfte man pro Tag nur ein winziges Gläschen davon trinken. Aber wer macht das schon?" Sie rät dringend, immer auf die Zutatenliste zu schauen. Fazit: Smoothies am besten selbst aus frischem Obst mixen und niemals als Durstlöscher trinken. Wer dies tut, führt sich große Mengen an Zucker und viele Kalorien zu. Besonders sättigend sind Smoothies übrigens auch nicht.

Frisches Obst

Obst ist auf jeden Fall immer besser als ein Smoothie", betont Zichner. Früchte liefern reichlich Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und haben gleichzeitig wenig Energie und Fett. Trotzdem mahnt die Ernährungsexpertin: Auch Obst ist eine Zuckerfalle." Nicht nur Bananen oder Weintrauben enthalten jede Menge Fruchtzucker, sondern auch andere Sorten wie Ananas, Apfel oder Mangos. Lediglich heimische Beeren stuft die Expertin als zuckerarm ein. Es gelte generell: Alle Wege führen ins Fettgewebe." Denn erhält unser Körper ein Überangebot an Zucker, wandelt er diesen in Fette um. Wer also Unmengen an Obst zu sich nimmt, tappt genau in diese Falle. Wer Pech hat, kann von Fruchtzucker noch eine andere Spätfolge davontragen: Denn Fructose ist die einzige Zuckerart, die in unserer Leber verstoffwechselt und als Fett gespeichert wird und daher eine Fettleber verursachen kann.

TextHigh-Protein-Produkte

Puddings. Quarks und Shakes mit dem Label.High-Protein" füllen mittlerweile ganze Regalwände in Supermärkten. Um diese Bezeichnung tragen zu dürfen, müssen mindestens 20 Prozent der Kalorien eines Lebensmittels aus dem Eiweißanteil stammen. Auch hier kommt es immer auf die Zutatenliste an und auf die Menge an Protein, die man am Tag zu sich nimmt. Denn von einem Energieüberschuss durch Proteine wird man so dick wie von Fett. Sehr oft ist in diesen Produkten Molkenprotein enthalten, und das ist reich an Lactose", erklärt Zichner. Lactose wiederum vertragen viele Menschen nicht gut, sie bekommen davon Verdauungsprobleme oder Bauchkrämpfe. Abgesehen davon schmecken die enthaltenen Süßstoffe auch nicht jedem. Man muss wissen: High-Protein-Lebensmittel sind in der Regel hoch verarbeitete Produkte. High Protein aus der Natur gibt es übrigens zum Beispiel aus Quark oder Sauermilchkäse", so die Expertin.

Fruchtjoghurt

Eigentlich gesunder Naturjoghurt wird hier nachträglich mit einer Fruchtmischung angereichert und, wie Zichner es nennt, erhitzt und totgekocht". Die für die Darmflora gesunden Milchsäurebakterien sind also abgetötet. Stattdessen ist in der Fruchtmischung
viel Zucker enthalten, meist Glucose und Fructose. Bei zu hohem Konsum schafft der Dünndarm es aber gar nicht, dieses Überangebot  anFruchtzucker aufzunehmen und zu verarbeiten. Als Folge gelangt der überschüssige Fruchtzucker in den Dickdarm, wo sich die Bakterien darauf stürzen. Die Folge: Blähungen, Bauchweh, Verdauungsprobleme. Fazit Ein Fruchtjoghurt ist eher eine Süßigkeit als eine gesunde Mahlzeit.

Light-Produkte

 „Der Zusatz light heißt zunächst nur, dass in einem Lebensmittel
30 Prozent weniger von etwas enthalten ist. Das kann Zucker sein, aber ebenso Fett oder allgemein Kalorien", erklärt Zichner. Light-Produkte haben also nicht automatisch weniger Kalorien. Die entscheidende Frage bei diesen Lebensmitteln ist, wie oder womit das entstehende Loch gestopft wurde. Das geschieht in der Regel mit chemischen Zusatzstoffen oder Austauschstoffen. Wurde etwa am Fett gespart. fehlen häufig fettlösliche Vitamine oder Aromen. Diese müssen irgendwie künstlich ersetzt werden. Häufig isst man von Light Produkten auch mehr. Es lohnt sich unbedingt, die Nährwerte
von Originalprodukt und Light-Ersatz zu vergleichen". tät Zichner.

Studentenfutter

Nüsse und Trockenfrüchte enthalten all das, was eine gemischte Mahlzeit ausmacht: Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße und Ballaststoffe. Dazu liefern vor allem Nüsse Eisen, Kalzium, Kalium und wichtige Spurenelemente. So weit, so gesund. Die Gefahr hierbei ist der sehr hohe Kaloriengehalt, denn sehr schnell hat man viel zu viel dieser energiereichen Mischung weggeknabbert. Zweiter Problempunkt sind mögliche Schadstoffe vor allem in den Nüssen. Schwermetalle oder Schimmeltoxine sind keine Seltenheit. Die als Nährstoffbombe gerühmten Paranüsse können zudem radioaktiv belastet sein, da sie mit ihren feinen Wurzeln außergewöhnlich viele Stoffe aus dem Boden aufnehmen, darunter auch radioaktives Radium, das natürlicherweise im Boden vorkommt.

Vegetarische Lebensmittel

Fleischlose Schnitzel und Frikadellen, Wurstersatz, Tofuhackfleisch, das Angebot für Vegetarier und auch Veganer nimmt stetig zu. Die Okotrophologin hält davon nicht allzu viel: .Es handelt sich hierbei häufig um hoch verarbeitete Lebensmittel, die viele Zusatzstoffe enthalten. Mit natürlicher Ernährung hat das nichts zutun", sagt sie. Die enthaltenen Konservierungsstoffe etwa bremsen zwar das Bakterienwachstumn in den Produkten, stören aber späterem Verdauungstrakt auch das Wachstum der gesunden Darmbakterien. Natürlich gebe es bei jeder Lebensmittelgruppe typische Substanzen, die nicht gesund seien. Aber", so Zichner. je mehr ich meine Lebensmittelauswahl einschränke, umso mehr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ich Grenzwerte einzelner ungesunder Substanzen überschreite." Ihr Rat an alle Vegetarier und Veganer Lieber
selbst aus frischen Lebensmitteln Essen zubereiten als auf Fertig Fleischersatz zurückgreifen.

Infokasten: Fakten rund um den Zucker
Empfehlung

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, eine tägliche Zuckermenge von 25 Gramm nicht zu überschreiten. Das entspricht in etwa vier Würfeln oder sechs Teelöffeln Zucker. Eine Dose Cola (330 ml) enthält bereits 35 Gramm Zucker. Eine Banane kann pro 100 Gramm zwischen zwölf und 20 Gramm Zucker enthalten, je nach Reifegrad. Zucker ist häufig auch versteckt in Lebensmitteln enthalten. etwa in Ketchup, Salatsoßen oder Fertigprodukten.

Haushaltszucker

Unser Haushaltszucker heißt Saccharose. Er besteht zugleichen Anteilen aus Fruchtzucker (Fructose) und Traubenzucker (Glucose). Weil Fructose in der Leber abgebaut wird, kann jemand, der sehr viel Fructose zu sich nimmt, eine Fettleber bekommen, auch ohne dabei unbedingt dick zu werden.

Nachfolgend zwei Tabellen für glykämischen Index und für glykämische Last

Die zweite Tabelle, aufgeteilt in 9 Untertabellen ist eine alphabetisch geordnete Aufstellung mehrerer Lebensmittel

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